Der radikale Islam kämpft an verschiedenen Fronten um Palästina: von außen durch die Hisbollah und innerhalb des Landes durch die Hamas, die 2006 überraschend an die Regierung gekommen ist. Joseph Croitoru beschreibt höchst anschaulich die Geschichte der Hamas und ihren Dschihad gegen Israel, dem nicht nur zahlreiche Selbstmordattentate dienen, sondern auch ein weitgespanntes Wohltätigkeitsnetz. Dabei geht es nicht zuletzt um die beunruhigende Frage, was es für den Westen bedeutet, wenn sich Islamisten mit der Demokratie anfreunden.
Entstanden ursprünglich als Zweig der ägyptischen Muslimbrüder in Palästina, hat sich die Hamas als religiöse Alternative zur säkularen PLO behauptet. In Opposition und Regierung gibt sich die Hamas neben dem Terrorismus zwar auch pragmatisch. Ihr Endziel aber bleibt die Rückeroberung des gesamten Gebiets des historischen Palästina und die Gründung eines islamischen palästinensischen Staates.
Ihr Sozial- und Erziehungsnetz dient dabei nicht nur wohltätigen Zwecken, sondern auch der ideologischen Vorbereitung des Dschihad gegen Israel. Israel sieht in der Hamas nur die Terrororganisation und schlägt mit aller Härte zurück – mit begrenztem Erfolg. Joseph Croitoru legt auf beeindruckende Weise anhand vieler im Westen bisher nicht bekannter Quellen die Ziele und die Funktionsweise der Hamas offen. Sein meisterhaft geschriebenes Buch ist ein „Muß“ für alle, die verstehen wollen, wie die Islamisten, demokratisch legitimiert, die politischen Koordinaten im Nahen Osten grundlegend verändern.
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